Gehört hat das Wort wohl jeder schon mal. Aber was ist Fudge eigentlich? Gute Frage. Auf jeden Fall ziemlich süß, Zucker ist ein Hauptbestandteil. Zur Basisrezeptur gehören außerdem Butter sowie Milch oder Sahne. Das Ganze lässt sich ergänzen durch Zutaten wie Nüsse, Schokolade oder Trockenobst, statt Butter kann auch Erdnussbutter verwendet werden, den Ideen sind keine Grenzen gesetzt ...
Die Herstellung ist nur scheinbar einfach, die Masse wird zunächst temperaturgenau erhitzt (Achtung, Selbermacher: bloß nicht zu lange!) und muss dann während des Abkühlens zu einer glatten, cremigen Konsistenz geschlagen werden.
Wenn alles gutgeht, entsteht am Ende ein köstliches halbweiches Konfekt, perfekt zum Dessert. Anders als Toffees oder Weichkaramell bildet Fudge Kristalle aus, aber diese sind so winzig, dass man sie im Mund nicht spürt!
Die Ursprünge des Zwischendings aus Praline und Patisserie sind nicht ganz geklärt. Um 1880 wird Fudge erstmals schriftlich erwähnt. Aller Vermutung nach ein Zufallsprodukt und mit ziemlicher Sicherheit in den Vereinigten Staaten erfunden, wenn auch versehentlich.
Der Überlieferung zufolge war einem amerikanischen Bonbon-Kocher bei der Herstellung seiner Karamellbonbons ein Malheur passiert. Die vermeintlich misslungene, rekristallisierte Masse schüttete er mit den Worten „Oh fudge!“ verärgert aus dem Kessel.
Zu Deutsch: Mist! Verpfuscht! In den USA schon damals und bis heute gebräuchliche Wendung, wenn etwas schiefgelaufen ist.
Dann naschte sein Lehrling davon – und war begeistert. Ob es tatsächlich die Geburtsstunde des Fudge gewesen ist? Zumindest plausible Erklärung für die beziehungsreiche Namensgebung …
Meine persönliche Bekanntschaft mit dieser süßen Verführung datiert aus dem Jahr 2000, als ich Anfang Januar die NAFEM Food Show in New Orleans besuchte.
Und von der Südstaaten-Metropole fasziniert war: das French Quarter mit seinen Jazz Clubs, die Bourbon Street, wo alljährlich am Faschingsdienstag die Mardi Gras Parade stattfindet, Höhepunkt des zweiwöchigen Karnevals.
Fündig in Sachen Fudge wurde ich aber erst im Shopping Center „The Outlet Collection at Riverwalk“ unweit des French Quarter, direkt am Mississippi.
Dort residiert seit 1980 The Fudgery und zelebriert vor den Augen des Publikums die handwerkliche Herstellung der in allerhand Varianten angebotenen Köstlichkeit.
Ein empfehlenswertes Mitbringsel (sofern man der Versuchung widersteht, es vorher zu vernaschen …).